Bildhauer, Maler, Zeichner
geboren in Uzwil (1957), lebt und arbeitet in St. Gallen
Hans Thomann, der bei Mario Merz in
Salzburg studierte und viele renommierte Preise im In- und Ausland gewann,
beschäftigt sich mit der Frage der Selbstrepräsentation und –Wahrnehmung der
Menschen. Dabei nimmt er typisierte Grundformen der Figur z.B. aus
Strassenschildern oder Modemagazinen und verwendet diese als Ausgangslage für
sein künstlerisches Schaffen. Diese Motive werden durch leichte Abweichung und
Veränderung der Farben oder Muster in einen neuen Kontext gebracht und von ihrer
ursprünglichen Form und Funktion dispensiert. So entstandene
Verfremdungseffekte der bekannten Figuren führen beim Anblick zu irritierenden
Erlebnissen.
Die Werke von Hans Thomann werden regelmässig in
der Galerie gezeigt.
Stipendien und Auszeichnungen
1981 – 1980: Kunstgewerbeschule St.
Gallen
1981: Meisterklasse bei Mario Merz in Salzburg
1987: Förderpreis der Stadt St. Gallen
1988: Werkzeitbeitrag der Stadt St. Gallen
1990: Kunstpreis der Stadt Konstanz
1992: UBS Förderpreis
2003: Atelier Cité International des Arts, Paris
2004: Werkstipendium Amsterdam
2005: Kulturwohnung des Kantons St. Gallen, Rom
2010: Anerkennungspreis «Gallus unterwegs»
2011: Kunstpreis StopArmut2015
2012: Atelierstipendium Remise Weinfelden
Zur Figur:
Hans Thomanns Interesse gilt dem Menschen, der Figur. Er analysiert und
hinterfragt das aktuell, vorherrschende Menschenbild. Immer schon haben Menschen
sich abgebildet und nachgebaut. Figuren wie Puppen, Dummys, Piktogramme, etc.
spiegeln den Zeitgeist. Es ist klar zuzuordnen in welchem Jahrzehnt ein
Mannequin entstanden ist. Proportion, Frisur und Physiognomie verändern sich
entsprechend dem vorherrschenden Menschenbild. Dem Idealbild der jeweiligen
Epoche.
Thomanns Skulpturen:
Die vorgefundenen Figuren bilden die Grundlage, die Modelle, seiner Skulpturen
und Objekte. Dabei nehmen verschiedene Materialien wie hochwertige
Designerstoffe, Stickereien oder Metall die Form der Modelle an. Die so
entstandenen Skulpturen sind transparent und ermöglichen den Ein- und
Durchblick. Thomann verwendet aber auch modernste Technologien. So zum Beispiel
das Selectiv Laser Sintering. Diese Technologie ermöglicht Darstellungen wie sie
bisher noch nie möglich waren.
Thomanns Bilder:
Thomanns Bilder sind streng genommen Objekte. Dabei greift er zum Beispiel auf
das Piktogramm des Notausganges zurück und verändert es. Oder er giesst
elektronisch veränderte Fotografien zusammen mit Medikamenten und Süsswaren ein.
Dabei untersucht er was den Menschen in der modernen Gesellschaft bewegt und
wohin er sich bewegt. Wie und womit sich der Mensch designt.
Installation und Kunst am Bau:
Bei den Installationen und in den Arbeiten für Kunst am Bau entstehen
Gesamtkunstwerke. Umraum, Natur, Architektur oder Ausstellungsraum ergänzen, ja
bedingen einander. Dabei gelingt Thomann, dass man sich als Betrachter als Teil
des Ganzen empfindet.
Thomanns Arbeiten belustigen, verunsichern, faszinieren und begeistern.
Mit dem Wissen woher das verwendete Bildmaterial stammt, bekommen seine Arbeiten
Tiefe und Bedeutung die zum Nachdenken anregt.
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